Monatsarchiv: Juni 2008

Netzgeflüster: StudiVZ kann einpacken!

In seiner Kolumne stellt eco ein neues Soziales Netzwerk vor, das die etablierten schon jetzt in den Schatten stellt, er präsentiert die lustigste Urlaubsvertretung dieses Sommers und als Link-Tipp „Porn for the Blind“

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Bitte unbedingt beachten: Am kommenden Sonnabend herrscht abends in meiner Heimatstadt Hannover strengstes Fotografierverbot. Seit einem gefühlten halben Jahrhundert schlüpfe ich nämlich an diesem Tag zum ersten Mal wieder in einen schwarzen Anzug, um damit an einer Abiturfeier teilzunehmen. Und da dieses Bekleidungsstück zu mir passt wie Kurt Beck zum Kanzleramt, möchte ich meinen Auftritt auf keinen Fall in einem Bild dokumentiert sehen. Sonst hole ich den Regenschirm raus und mach den Ernst August.

Da die Feierlichkeiten bereits am Freitag beginnen, gibt es unsere kleine familienfreundliche Kolumne also schon heute. Und los geht es mit einem echten Knaller: Facebook, StudiVZ und all die anderen Netzwerke können einpacken, denn jetzt gibt es das „David Hasselhoff Social Network“. Ein Treff für Leute, die wirklich in sind und daher stets wissen, wo die Reise hingeht. In diesem Netzwerk, das stetig wächst und wohl bald an die Börse gehen wird, gibt es wunderbare Gruppen beispielsweise „David Hasselhoff’s Hair Appreciation Society“. Dort gibt es nur ein Thema: der tolle Haarschnitt des US-Superstars. Und natürlich wird unser „Hoff“ auch in zahlreichen Videos gebührend gehuldigt.

Das war unser Tipp des Tages. Und wir haben noch einen weiteren. Während der Medienkritiker Stefan Niggemeier Urlaub macht, wird sein Blog betreut von dem Comedian Markus Barth. Und dessen Texte bieten Sensationelles und Urkomisches. Vor kurzem hieß es dort: „Bundestag schafft Hessen ab. Irgendwann war das Drama nicht mehr zu ertragen: Nach monatelangem, unwürdigem Gezerre zwischen Roland Koch (CDU) und Andrea Ypsilanti (SPD) hat nun der Bundestag einen Schlussstrich gezogen und das Bundesland Hessen einfach abgeschafft. Hessen wird nun zu gleichen Teilen von den angrenzenden Bundesländern regiert.“ Hier geht’s weiter mit dem Text.

Dann meldete Barth die Gründung einer „Kontaktbörse für Werbe-Mailer: SpammerVZ“. Weil das Leben als „Spammer“ eben einsam und traurig ist. Und gestern verriet dort exklusiv unser Poldi seine „vier neuen, spektakulären Tor-Tricks:
Trick 1: ,Isch nehm den Ball und mach ihn einfach rein, nä’
Trick 2-4: ,Siehe oben.’“
Dann kann ja am Sonntag nichts mehr schief gehen.

Zum Schluss ein paar Links frisch aus dem schwarzen Anzug:
Porn fort he Blind“ (jugendfrei)
50 Filme sind in einem Bild versteckt – kompliziertes Suchspiel
Hier kann man Musik machen
Und der türkische Karel Gott und eine lustige Panne

Konkurrenz für StudiVZ: Xing wirbt um Studenten

aus dem Bereich Internet
Das Business-Netzwerk Xing erweitert seine Zielgruppe und buhlt ab morgen (Freitag) ähnlich wie StudiVZ um Studenten und junge Akademiker. Sie erhalten nicht nur den neuen Status „Absolvent/Student“, sondern können so bereits während des Studiums mit potentiellen Arbeitgebern über die Plattform Kontakt aufnehmen.

Erweiterte Profileinstellungen

„Professionelles Netzwerken beginnt schon während des Studiums“, betont Lars Hinrichs, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Xing. Das Business-Netzwerk mit weltweit rund sechs Millionen Mitgliedern bietet Studierenden künftig die Möglichkeit, neben ihren Studienfächern auch den Studienort sowie den angestrebten Abschluss anzugeben. Bei einem Wechsel der Universität oder einem Auslandssemester können die angehenden Akademiker weitere Abschnitte ihres Studiums hinzufügen. Ist der Abschluss geschafft, kann der Status „Absolvent/Student“ einfach geändert werden. Zudem steht dann automatisch wieder das reguläre Business-Profil zur Verfügung.

Unternehmen setzt weiter auf Expansion

Mit den neuen Profileinstellungen wirbt das Online-Netzwerk nicht nur um Neukunden, sondern kommt damit auch den Wünschen von Mitgliedern nach, die eine verstärkte Öffnung für Studierende forderten. Laut Xing würden bereits jetzt schon zahlreiche Mitglieder internationaler Universitäten die Plattform zum professionellen Netzwerken nutzen. Derzeit seien hier mehr als 1.300 Gruppen – darunter auch zahlreiche Alumni-Clubs – rund um das Thema Studium organisiert.

doch kein Ärztemangel?

Mangel im Überfluss – behauptet der Spiegel:

Groß ist die Klage über fehlende Ärzte – dabei gibt es immer mehr Mediziner. Sie sind nur nicht da, wo man sie braucht. Schuld daran, dass ganze Regionen verwaisen, sind die Funktionäre.

Wer wissen will, wie mies es in Deutschland den Ärzten geht, muss sich beim Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erkundigen, Dr. med. Andreas Köhler. Fragen nach dem Befinden beantwortet der Spitzenfunktionär verlässlich mit „sehr, sehr schlecht“. Das Ansehen der Heilkunst schwinde, der Stress nehme zu. Für immer mehr Arbeit gebe es immer weniger Geld.

Aktuell hat die Lage offenbar einen neuen Tiefpunkt erreicht. Wo immer Köhler dieser Tage auftritt, macht sich Untergangsstimmung breit. Es fallen Schockvokabeln wie „Rationierung“ und „Versorgungsnotstand“. Zigtausende Mediziner wollten dem System demnächst den Rücken kehren, es fehle Nachwuchs. „Es zeichnet sich ein dramatischer Ärztemangel ab“, sagt Köhler und verlangt, es müsse schleunigst mehr Geld ins System gepumpt werden. Ihm schwebt da eine Summe von 18 Milliarden Euro vor.

Bemerkenswerterweise ertönt Köhlers Wehgeschrei umso lauter, je weniger es durch harte Zahlen gestützt werden kann. Während der Gesundheitsfunktionär den Eindruck erweckt, die Ärzte seien eine akut vom Aussterben bedrohte Spezies, beobachten die Statistiker seiner KBV, Dezernat 4, Abteilung Bundesarztregister, den genau entgegengesetzten Trend. Sie haben festgestellt, dass die Zahl der Mediziner in Deutschland nicht etwa sinkt, sondern steigt.

Zu Beginn des vergangenen Jahres gab es demnach 136.105 ambulant tätige Ärzte – ein neuer Nachkriegsrekord. Um 16 Prozent ist die Medizinerschar seit Mitte der neunziger Jahre angewachsen – und damals war in öffentlichen Debatten nicht von „Ärztemangel“ die Rede gewesen, sondern von „Ärzteschwemme“.

Eigentlich müssten sich Kassenpatienten daher besser umsorgt fühlen als je zuvor. In kaum einem anderen Land der Europäischen Union gab es zuletzt – gemessen an der Einwohnerzahl – mehr Fachärzte als hierzulande. Bei den Hausärzten liegt Deutschland vor Holland und den skandinavischen Ländern. „Der internationale Vergleich zeigt, dass die Versorgungsdichte in Deutschland hoch ist“, heißt es auch in einer Aufstellung des Bundesgesundheitsministeriums.
Das ist allerdings nicht überall so. In strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands warten Mitglieder einer gesetzlichen Krankenkasse oft monatelang auf einen Termin beim Facharzt. Auch in den alten Bundesländern häufen sich Beschwerden über volle Wartezimmer. Kaum noch vorstellbar, dass einige Ärzte früher sogar Hausbesuche machten.

Es gilt, einen besonders misslichen Fall von Fehlsteuerung zu bestaunen: Ärztemangel und Ärzteüberfluss treten im deutschen Gesundheitswesen neuerdings gleichzeitig auf, und zwar mit allen damit verbundenen Nachteilen. Einerseits kommen bundesweit immer mehr Mediziner auf immer weniger Kassenpatienten; das treibt die Kosten und Kassenbeiträge hoch. Andererseits werden ganze Landstriche zu praxisfreien Zonen.

Schuld an der Misere sind zunächst die Ärzte selbst. Vom heiteren Leben in Metropolen wie Berlin, Hamburg, München und dem Rhein-Ruhr-Gebiet sowie von den Vororten mit vielen Gutverdienern fühlen sie sich magisch angezogen. Die Hartz-IV-Hochburgen in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern hingegen sind schon wegen des sehr geringen Aufkommens an Privatpatienten aus Medizinersicht zu meiden.

Eigentlich müssten an dieser Stelle die Kassenärztlichen Vereinigungen eingreifen. Es handelt sich um Körperschaften des öffentlichen Rechts; ihnen obliegt die lückenlose Versorgung mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten. Für die von KBV-Chef Köhler beklagten Versorgungslücken ist deshalb vor allem einer verantwortlich: Köhler selbst.

Doch der Funktionär hat Verständnis für die Ärzte. Im kleinen Kreis redet er gern darüber, wie wichtig die „Work-Life-Balance“ sei. Wo es keine Oper, kein vernünftiges Restaurant und keine Privatschulen gibt, dürfte sich der Spitzenfunktionär – sein Jahresgrundgehalt beträgt 260.000 Euro – ja auch kaum wohlfühlen.

Hinzu kommt ein strukturelles Problem. Eigentlich müssten die Kassenarztvereinigungen für eine gleichmäßige Verteilung der Honorare sorgen. Doch das Sagen haben die Standesvertreter aus den überversorgten Regionen. Sie verhindern Reformen, die zu ihren Lasten gehen.

Und so haben die Patienten, die in benachteiligten Gegenden zu Hause sind, leider erst mal Pech gehabt. Obwohl Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) die Kassenarztvereinigungen seit Monaten ermahnt, die Versorgungslücken zu schließen, schreiten die Funktionäre nur sehr langsam voran.

Etwa im sachsen-anhaltischen Städtchen Aschersleben. Das Städtchen mit knapp 26.000 Einwohnern, malerisch gelegen am Fuße des Harzes, ist seit neuestem um eine Attraktion reicher. Es gibt wieder einen Augenarzt im Ort. Der alte Doktor hatte vor zwei Jahren zugemacht. Seither mussten die Patienten ins 50 Kilometer entfernte Magdeburg oder 70 Kilometer nach Halle fahren.

Entsprechend freudig fiel nun der Empfang für den übergangsweise aus Hessen angereisten Dr. med. Detlev Hoffmann, 64, aus. Als der Mediziner an einem Montag Anfang Februar erstmals wieder die Praxis in der Otto-Arndt-Straße aufsperrte, warteten fast 300 Patienten in Zweierreihen vor der Tür. Man habe wieder „Schlange gestanden wie einst, wenn es Bananen gab“, berichtete das „Neue Deutschland“.

Die Freude wird nicht von Dauer sein. Bis in den Herbst sind viele Termine beim neuen Augenarzt schon weg, und danach sieht es auch nicht viel besser aus. Dr. Hoffmann hat angedeutet, dass er schon wegen seines fortgeschrittenen Alters keine Dauerlösung sei.

Wie viel besser haben es da doch die Menschen im bayerischen Starnberg. Die Einwohnerzahl ist mit der von Aschersleben durchaus vergleichbar. Doch während es im Harz jahrelang keinen einzigen Augenarzt gab, tummeln sich in den Starnberger Praxen sowie einer Spezialklinik gleich ein halbes Dutzend Augenheilkundige.

Bizarrerweise sind deren Verdienstmöglichkeiten trotz Konkurrenz besser als die des Kollegen mit Monopolstellung im Harz. Für dieselbe Verrichtung am Kassenpatienten gibt es in Starnberg, grob geschätzt, etwa 50 Prozent mehr Honorar. Noch üppigere Sätze lassen sich mit den zahlreich vorhandenen Privatversicherten abrechnen. Und so bleibt den Ärzten genug Zeit, das Leben zu genießen. Mittwochnachmittag sind die Golf-, Reit- und Tennisplätze in der Region immer besonders voll. Landärzte in Ostdeutschland hingegen arbeiten in der Regel an allen Wochentagen durch.

Einen guten Überblick darüber, wo sich Arztsein besonders lohnt und wo nicht, liefert jede Woche das „Deutsche Ärzteblatt“ im Kleinanzeigenteil, Rubrik „Praxisabgabe“. Bei der Übernahme einer florierenden Innenstadtpraxis sind allein für die Patientenkartei schnell mehr als hunderttausend Euro fällig. Im Osten hingegen gibt es freie Kassenarztsitze umsonst; auch die Praxisausstattung wird oft gratis abgegeben. Für die Übernahme einer Hausarztstelle im sachsen-anhaltischen Sülzetal wird per Inserat in der aktuellen Ausgabe sogar eine Mindestumsatzgarantie in Aussicht gestellt.

Experten sind daher sicher, dass sich die Versorgungslücken nur durch eine gründliche Reform der Honorarverteilung schließen lassen. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach schlägt vor, eine Art Bonus-Malus-System einzuführen. Die Ärzte in Starnberg, Versorgungsgrad etwa 150 Prozent, müssten demnach auf ein Drittel ihrer Honorare verzichten. Im Gegenzug seien die Arzteinkünfte in unterversorgten Gegenden entsprechend aufzupolstern. Insgesamt gehe es dabei um ein Nullsummenspiel, so Lauterbach.

Tatsächlich hätten die Kassenarztvereinigungen schon heute die Möglichkeit, Medizinern in Mangelregionen mehr Geld zu geben. Doch weil dies umgekehrt bedeuten würde, dass Ärzte in überversorgten Regionen mit Abschlägen bestraft werden, handelt es sich bislang um eher geringere Beträge.

Negativ betroffen wären schließlich auch viele Kassenarztfunktionäre selbst. Schon aus Gründen der Work-Life-Balance sind die meisten von ihnen in einer überversorgten Region zu Hause.

Arbeiten am guten Ruf oder das Internet vergisst nie

Das Internet vergisst nie. Fotos, Blogs oder Videos – einmal eingestellt – sind für jeden abrufbar, so die Welt. Die eigene Reputation kann darunter nachhaltig leiden. Es gibt aber Tricks, das virtuelle Ansehen zu steuern

Das Internet vergisst niemals: Von Tag zu Tag wächst die Zahl der Web-Spuren. Chat-Kommentare, mehr oder weniger intelligente Blog-Einträge oder kompromittierende Fotos. Alle, die den Namen einer Person „googeln“ – zum Beispiel Personalchefs, Verlobte, Bankberater oder Nachbarn – können diese digitalen Zeugnisse ohne großen Aufwand finden. Das ist nicht nur peinlich, es kann sogar der Karriere schaden. „Ich war schon erstaunt, was der Personalchef von mir alles wusste“, sagt Markus Wegner (Name geändert). Die Fotos von einer feucht-fröhlichen Kneipentour sind auch kaum als Bewerbungsfotos geeignet. Dass seine im Internet dokumentierten Freizeitaktivitäten der Bewerbung bei einem Mittelständler im Sauerland im Wege stehen könnten, ahnte der 27-jährige Netzwerkspezialist nicht.

Mit den Auswirkungen seiner Reputation ist jeder konfrontiert – privat und im Berufsleben. Wenn es um den guten Ruf geht, passiert noch vieles unbewusst. Doch im Prinzip managt jeder seinen Ruf selbst. Für das Berufsleben ist das sehr wichtig. Dabei wird der gute Ruf umso bedeutender, je höher die Karriereleiter erklommen wird. Lässt sich so etwas wie Reputation überhaupt gezielt aufbauen? Das versucht zumindest das Reputationsmanagement, indem es sich mit den Möglichkeiten befasst, das eigene Image positiv zu beeinflussen. „Ein Ruf ist immer eine Kombination aus Äußerem und dem, was man wirklich darstellt“, sagt Cees van Riel, Professor an der Rotterdam School of Management an der niederländischen Erasmus-Universität.

Auf seinen Ruf zu achten lohnt sich. Vor allem die Reputation der Manager wird in der Öffentlichkeit beobachtet. Einer aktuellen Studie zufolge sagen 86 Prozent der Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass die Reputation des Top-Managements einen sehr großen Einfluss hat. Denn alte Werte wie Fleiß, Ehrlichkeit, Selbstdisziplin, Ethik, Disziplin und eben Reputation spielen für Führungskräfte wieder eine größere Rolle. Was früher als Klatsch beim Bäcker nur eine begrenzte Wirkung erzielte, verbreitet sich heute im „Web 2.0“ in Sekundenschnelle.

Und jeden Tag kommen zahlreiche neue Einträge in den Social Networks wie Facebook, StudiVZ, Xing oder MySpace oder Fotosharing-Seiten wie Flickr oder Videosharing-Seiten wie Youtube oder auch in Blogs hinzu. Immer mehr Deutsche präsentieren ihr Privatleben im Netz: Jeder zweite junge Internet-Nutzer zwischen 14 und 29 Jahren veröffentlicht persönliche Infos im Netz. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom hervor. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen, die regelmäßig in Suchmaschinen wie Google nach anderen Menschen suchen. Die Personalabteilungen größerer Unternehmen „googeln“ schon heute die Namen ihrer Bewerber und Mitarbeiter.

Die meisten Einträge lassen sich nicht mehr löschen und sind dauerhaft im Internet gespeichert und abrufbar.

Karriereberater raten dazu, besser heute als morgen den guten Ruf im Internet zu pflegen. „Das Bewusstsein entwickelt sich gerade erst“, sagt Personalberaterin Pia Geffert. Gerade in Zeiten eines verschärften Wettbewerbs wird die Reputation des Einzelnen immer fragiler. „Sie ist ein Vermögen, das geschützt und gepflegt werden muss“, betont die Reputationsmanagement-Expertin Susanna Wieseneder (siehe Interview). “ Die Reputation ist eine virtuelle Entscheidungsgröße, ein Bürge“, erläutert Wieseneder. „Und wenn sie schlecht ist, ist sie eine Bürde oder Hürde“. Sie ist deshalb so etwas wie der „rote Faden“ im Berufsleben.

Alle Handlungen und Aussagen im Job werden ständig von anderen wahrgenommen, interpretiert und gespeichert. Bis zum Ruhestand ist der gute Ruf unser persönliches Kapital. „Es ist das einzige Vermögen, das Sie nicht kaufen können, wenn Sie es gerade besonders dringend brauchen“, macht Wieseneder deutlich.

Gewinner auf der Karrierestraße bleibt, wer die eigene Persönlichkeit erkennt und mittels Networking geschickt seine Beziehungen managt. Fredmund Malik vom Management-Zentrum St. Gallen folgert: „Jeder muss sich selbst in der Gesellschaft nützlich machen, darum kommt wohl dem Networking auch so ein großer Stellenwert zu. Management ist vor allem Management der eigenen Person.“ Ganz gezielt lassen sich auch so genannte „Social Networks“ im Internet für das eigene Reputationsmanagement nutzen: „Melden Sie sich beispielsweise bei Xing an und stellen Sie sich selbst im Profil vor. Dann werden Sie darüber sehr gut gefunden“, rät Klaus Eck, Autor eines Weblogs. Gerade Headhunter und Arbeitgeber informierten sich häufig via Xing.

Das Bild in der Öffentlichkeit muss nachweisbar stimmen. Erst mit dieser Beständigkeit wird der Grundstein für eine nachhaltige Reputation gelegt. Sich selbst zu inszenieren, reicht nicht aus. Im Gegensatz zum Image ist Reputation langfristig orientiert. Sie entsteht mit dem erstem Tag im Job, jedem Telefongespräch und jeder Verhandlung. „Früher oder später findet jeder heraus, wem er vertrauen kann, wer pünktlich ist oder wer sich an Budget-Vorhaben hält. Und auch, wer das nicht tut“, so Wieseneder.

Was aber kann man tun, wenn der Ruf bereits ruiniert ist? Hier wollen neue Onlinedienste helfen. ClaimID, iKarma oder FindMeOn heißen die Plattformen, die den digitalen Ruf verbessern sollen. Seit August 2007 gibt es auch die deutsche Version MyOn-ID, was soviel heißt wie „meine digitale Identität“. Sie alle arbeiten nach dem gleichen Prinzip: Man legt ein Profil an und verweist auf andere Webseiten, wo Informationen zur eigenen Person zu finden sind. Das können Business-Netzwerke sein, Bogs oder Social Networks. User sammeln Links über sich selbst und kommentieren sie mit eigenen Worten. Diese Technik soll auch dabei helfen, weniger positive Informationen wie die anfangs erwähnten Bilder mit eigenen Kommentaren zu versehen. Daraus ergibt sich dann eine Art Dossier, ein virtueller Lebenslauf. „Wir können keine existierenden Einträge löschen, aber wir können dafür sorgen, dass die positiven Einträge unserer Nutzer ganz oben in den Suchergebnissen gefunden werden“, sagt Mario Grobholz, einer der Gründer von MyOn-ID.

Young Dentists Forum: Sesselliberos der Generation „Jackass“

SPON: Schrottlauben-Schlacht als EM-Ersatzbefriedigung

Deutschland ist Europameister, obwohl die EM in Österreich und der Schweiz noch gar nicht angepfiffen wurde. Schuld daran ist mal wieder Stefan Raab. Die neueste Idee der Ein-Mann-Eventagentur: Autofahren und Fußball – die Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen vereint in einer Sportart.

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Die Erde bebt noch lang im Weltmeister-Wunderland. Und wer genau hinschaut, sieht ihn noch zittern, den kölschen Boden. Es sind die Nachwirkungen des Sommermärchens 2006, als im Deutzer Hafen, auf dem Heumarkt, vor dem Kölner Dom hunderttausende Menschen in das schwarz-rot-güldene Heimspiel hineinhüpften, kreischten und jubelten. more…

Telekom-Schnüffler jagten vermeintliche Verräter im Aufsichtsrat

(Spiegel-Online)

Es ist ein beispielloser Skandal. Die Deutsche Telekom hat über Monate eigene Manager, Aufsichtsräte und Journalisten bespitzelt. Die Opposition sieht einen Zusammenhang zwischen der Datensammelwut der Bundesregierung und der gigantischen Spitzelaktion bei dem von ihr kontrollierten Konzern.

Berlin – Die Tarnnamen klingen unverdächtig. Ziel der Operationen „Clipper“ und „Rheingold“ war nach Informationen des SPIEGEL in den Jahren 2005 und 2006 gewesen, Informationslecks im Konzern zu identifizieren. Hunderttausende Datensätze von Mobilfunk- und Festnetzverbindungen sollen dabei ausgewertet worden sein. Das geht aus einem Fax einer von der Telekom beauftragten Berliner Sicherheitsfirma hervor, das dem SPIEGEL vorliegt. Im Visier der Magenta-Schnüffler: eigene Manager, „mehrere Aufsichtsräte der Arbeitnehmerseite“ und die „wichtigsten über die Telekom berichtenden deutschen Journalisten und deren private Kontaktpersonen“. Die Aktionen seien vom damaligen Vorstand beauftragt und vom Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke über das Aufsichtsratsbüro bezahlt worden.

Nach SPIEGEL-Erkenntnissen wird in dem Fax an die Telekom auch behauptet, weitere Spähattacken seien „konkret geplant und beauftragt“ gewesen, unter anderem „die Überwachung eines Anteilseigners mit Hauptsitz in New York“. Dort ist der Finanzinvestor und Telekom-Großaktionär Blackstone ansässig.

Konzernchef René Obermann, der im fraglichen Zeitraum die Mobilfunksparte leitete, bestätigte inzwischen, dass der amtierende Vorstand Erkenntnisse über Datenmissbrauch habe. „Ich bin über die Vorwürfe zutiefst erschüttert. Wir nehmen den Vorgang sehr ernst“, sagte er am Samstag. Er betonte, bei der Datenerhebung sei es allein um Uhrzeit, Länge und Teilnehmer von Gesprächen gegangen, aber nicht um Inhalte.

Ricke und Zumwinkel bestreiten Vorwürfe

Die Bonner Staatsanwaltschaft prüft inzwischen die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Verletzung des Datenschutzes, wie Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel am Wochenende bestätigte: „Die Deutsche Telekom hat uns ein etwas größeres Paket mit Unterlagen zukommen lassen, verbunden mit der Bitte, sie zu prüfen. Es gibt den Verdacht, dass Personen ausgespäht worden sein sollen.“

Der Konzern hatte nach eigenen Angaben am 14. Mai Anzeige erstattet. Zudem sei eine Anwaltskanzlei mit einer Untersuchung beauftragt worden. Interne Hinweise auf einen Missbrauchsfall von Kontaktdaten habe es schon im Sommer 2007 gegeben. Als Konsequenz seien die Sicherheitsabteilung umgebaut und neue Kontrollmechanismen installiert worden, erklärte Obermann. Ende April 2008 seien durch ein Schreiben eines offenbar an den Vorgängen Beteiligten allerdings neue und wesentlich umfangreichere Vorwürfe bekannt geworden.

Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel sowie der damalige Konzernchef Ricke wiesen die Vorwürfe gegenüber dem SPIEGEL zurück. Ricke sagte, er habe „niemals illegale Aufträge erteilt und erst recht zu keinem Zeitpunkt angeordnet, Telefonverbindungsdaten auszuspähen“. Ein Sprecher Zumwinkels erklärte: „Die behaupteten Datenspeicherungen sind, wenn sie geschehen sind, nicht mit dem Einverständnis des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden erfolgt.“

Vorstand stellte Informanten Fallen

Der Vorstand habe allerdings beschlossen, aktiv gegen Indiskretionen der Presse vorzugehen, erklärte Ricke. In Absprache mit Zumwinkel sei die Konzernsicherheit „etliche Male mit entsprechenden Untersuchungen beauftragt“ worden. So seien Vorstandsvorlagen mit individuellen geheimen Kürzeln versehen worden, um Informanten zu enttarnen.

Bisweilen seien vor Vorstandssitzungen auch gezielt Dokumente mit falschen Informationen verteilt worden, um feststellen zu können „welche Informationen bei welchen Presseorganen ankommen“, erläuterte Ricke.

In dem Fax, das dem SPIEGEL vorliegt, ist sogar davon die Rede, dass in das Büro eines wichtigen Wirtschaftsjournalisten ein Maulwurf eingeschleust worden sei, der über mehrere Monate „direkt an die Konzernsicherheit“ der Telekom berichtet habe.

Vizeaufsichtsratschef und Ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder sagte: „Es wäre schon ein dicker Hund, wenn ein Unternehmen seinen eigenen Aufsichtsrat kontrolliert“ und „ein Vertrauensbruch ohne Beispiel und ein unglaublicher Skandal“. Momentan fehle ihm der Glaube, dass sich die Vorwürfe am Ende als völlig haltlos erweisen könnten.

Auch politisch ist die Causa brisant. Die Bundesregierung will die Kompetenzen der Sicherheitsbehörden ausweiten, sieht sich nun aber konfrontiert mit der Spitzelei bei einem von ihr kontrollierten Konzern. Der Bund ist größter Aktionär der Deutschen Telekom.

Die Opposition fordert nun von der Bundesregierung mehr Einsatz für den Datenschutz. Der Innenexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Max Stadler, verlangte Konsequenzen: „Dass möglichst wenig private Daten gesammelt werden dürfen.“ Je mehr Daten gesammelt werden dürften, desto mehr bestehe die Gefahr des Missbrauchs. „Deshalb bleibt die FDP bei ihrer strikten Ablehnung der von der sogenannten Großen Koalition eingeführten Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikationsdaten.“ Es sei „zu hoffen, dass das Bundesverfassungsgericht diesen gesetzgeberischen Missgriff aufheben wird“.

Das Gesetz schreibt den Telekommunikationsanbietern vor, alle Telefon- und Internet-Verbindungsdaten zum Zwecke der Strafverfolgung ein halbes Jahr zu speichern. In Karlsruhe liegen mehrere Klagen dagegen vor. Bis zur ausstehenden Entscheidung ist die Verwendung der Daten auf die Verfolgung schwerer Straftaten beschränkt.

Stadlers Kollegin von der Linksfraktion, Petra Pau, forderte „ein neues Datenschutzrecht, das den technischen Verlockungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird“. Dazu gehörten auch klar definierte Schutzrechte für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Allerdings räumte sie dem selbst wenig Chancen ein: Die Empörung über Überwachungsskandale wie zuletzt bei der Supermarktkette Lidl „war bisher folgenlos, und sie wird es wohl auch beim Telekom-Skandal bleiben“.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, beklagte in der „Frankfurter Rundschau“ eine zunehmende Tendenz bei Behörden wie Privatunternehmen zur Ausnutzung aller technisch möglichen Überwachungsmöglichkeiten.

Der Deutsche Journalistenverband DJV sprach von einem „Angriff auf die Pressefreiheit“. Der Vorsitzende Michael Konken forderte in Berlin vollständige Aufklärung. „Wenn die Vorwürfe stimmen, hat das Telefonunternehmen seine technischen Möglichkeiten missbraucht und Methoden illegal angewandt, die Sicherheitsbehörden sonst nur in gesetzlich bestimmten Fällen einsetzen dürfen.“

CDU/CSU-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach zeigte sich in der „FR“ zuversichtlich, dass der neue Telekom-Vorstand die Vorwürfe restlos aufklären werde. Sollten sie sich bewahrheiten, „wäre das ein veritabler Skandal“.

„Ihr Nacktbild wurde freigegeben“

FULDA/GÖTTINGEN Die Ermittlungen gegen einen 25-jährigen Fuldaer wegen Betruges im Internet dauern an. Seit Anfang Mai warnt das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft vor der Happy Passion GmbH, die Mails mit Betreff „Ihr Nacktbild wurde freigegeben“ verschickt.

Teure Nacktbildchen: 98 Euro sollen Nutzer für einen falschen Klick zahlen. Foto: Ralph Leupolt


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Erschreckte Nutzer, die den Link anklicken, werden registriert, auf eine Website mit erotischen Bildern gelockt – und erhalten kurz darauf für ein angebliches Abo eine Rechnung über 98 Euro. Wer die Zahlungsaufforderung ignoriert, muss gute Nerven beweisen. Denn das Eintreiben des Betrages samt Auslagen und Zinsen übernimmt später eine Inkassogesellschaft aus Deutschland.
Hinter dieser betrügerischen Masche soll ein 25 Jahre alter Mann aus Fulda stecken. So heißt es aus seinem Umfeld, und so wird es in diversen Abzocke-Foren diskutiert. Immerhin ist der Jurastudent in der Internetszene kein Unbekannter: Seit einigen Monaten schon ermittelt gegen ihn die Göttinger Staatsanwaltschaft wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges. Tatort ist auch in diesem Fall das Internet: Dubiose Gewinnversprechen verleiteten die Nutzer ebenfalls zu Klicks auf ein Pop-Up. Damit war man als Kunde einer Fabrikeinkaufsplattform registriert und sollte deshalb 86 Euro zahlen.

Auswertung bis Mitte Juli

Auf diese Weise sollen Hunderttausende geflossen sein – auch über weitere betrügerische Angebote mit anderen Webadressen zu Themen wie Swinger-Check, Erotik-Karriere oder IQ-Champion.
Hinter vielen solcher Angebote verbirgt sich eine Firma mit Adresse in London, wie Journalisten der Sat1-Sendung Akte 07 damals aufdeckten. Als Geschäftsführerin war eine 19-Jährige aus dem Harz angegeben. Diese hatte damals in der Fernsehsendung per Telefon erklärt, ihr ehemaliger Freund – offensichtlich der 25-jährige Fuldaer – habe sie um einige Unterschriften gebeten. Wofür die gewesen seien, das habe sie nicht gewusst.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Göttingen, die auch klären sollen, ob der 25-Jährige gar Drahtzieher eines groß angelegten Schwindels ist, dauern immer noch an. Insgesamt sind laut Oberstaatsanwalt Hans-Hugo Heimgärtner „sieben Personen aus Deutschland“ als Beschuldigte involviert. Noch seien die Kollegen dabei, die bei Wohnungsdurchsuchungen sichergestellten Rechner auszuwerten. Doch Heimgärtner rechnet damit, dass „Mitte Juli darüber entschieden werden kann, ob und gegen wen Anklage erhoben wird“.
Unterdessen hatte es in dem Verfahren auch einen Nebenschauplatz gegeben: Der 25-Jährige war wegen Volksverhetzung angezeigt worden. Der junge Mann hatte – so sollen Screenshots der Internetplattform StudiVZ belegen – „Heil Hitler“ geschrieben und Farbige diffamiert. ,Doch eine Anklage wird es deswegen wohl nicht geben, sagt der Oberstaatsanwalt, der das Verfahren voraussichtlich einstellen wird. Die Begründung: Die Beschuldigungen fielen kaum ins Gewicht angesichts der Tatsache, dass gegen den 25-Jährigen erheblich schwerere Vorwürfe auf dem Tisch lägen.
Dass sich die Verbindungen in der Abofallen-Szene mittlerweile nur noch schwer entwirren lassen, hat der Schweizer „Tages-Anzeiger“ recherchiert: Im März dieses Jahres schrieb das Blatt von zwei deutschen Nachwuchsjuristen, die „mit einem Firmen- und Webseitengeflecht der Justiz lange auf der Nase rum“ getanzt seien. Und das nicht nur in Deutschland, sondern ebenfalls in Österreich und der Schweiz. Thema sind diese und ähnliche Fälle in etlichen Internetforen.

SchülerVZ: „Was geht euch das an, was wir hier schreiben“

SchülerVZ, das bei Jugendlichen populärste Internet-Angebot, zieht nicht nur im Netz die Massen an. Das hat jetzt die Ludwig-Windthorst-Schule (LWS) in Hannovers Südstadt festgestellt. Fast 100 Besucher zählte ein Elternabend unter dem Titel „Einmal im Netz – immer im Netz“ – so die Göttinger Tagblatt.

Vorläufiges Fazit: Erwachsene wissen so gut wie gar nicht, was in dem Internet-Angebot vor sich geht und sind verunsichert – während inzwischen gut drei Viertel aller Schüler in Deutschland einfach mitmachen und manche Gefahren nicht erkennen. An der LWS sollte Medienpädagoge Moritz Becker Eltern und Lehrern den Umgang mit den Online-Tummelplätzen ihrer Kinder vermitteln. Die sind vielen wegen der vermeintlichen Zeitvergeudung und der Offenlegung von Privatsphäre suspekt. Becker versucht zu vermitteln: Für Erwachsene sei das Internet ein Werkzeug, mit dem seriös recherchiert werde. Jugendliche dagegen suchen vor allem eine Spielwiese, auf der sie sich ausprobieren können – was zunächst auch nicht schlimm sei: „Viele Jugendliche haben keinen, dem sie ihre Sorgen und Nöte erzählen können. Im Netz dagegen finden sie Anerkennung. Sie werden ernstgenommen.“

StudiVZ verklagt MatheVZ

Es ist schon wirklich erstaunlich, wie einem der Erfolg zu Kopf steigen kann.  – so die Studentenpresse Jüngstes Beispiel: Die Klage von StudiVZ gegen die Internetplattform MatheVZ. Man führe sich nur einmal die Relationen vor Augen: Die 2,24 Mrd. Euro schwere Verlagsgruppe Holtzbrinck, zu der StudiVZ mit über 15.000 Mitarbeitern gehört, geht gegen sechs Studenten vor, deren Umsatz nahezu bei Null liegt. Muss das wirklich sein?

Anscheinend ja, wenn man sich die Vorgehensweise des Konzern-Riesen gegen das Mini-Portal näher betrachtet. In einem Anwaltsschreiben verlangt StudiVZ von den Betreibern der Mathematik-Portals, dass es sein Rechen-Angebot umbenennt, umgestaltet und allem voran unter einer anderen Adresse ins Web stellt. Die Online-Community, die in den beiden Portalen StudiVZ und SchülerVZ mehr als 7,5 Millionen Mitglieder zählt, beansprucht nämlich das Kürzel VZ für sich, und das in allen möglichen Variationen.

Auch wenn die Betreiber von MatheVZ noch vor einigen Tagen beteuerten sich von StudiVZ nicht einschüchtern zu lassen, haben sich mittlerweile doch reagiert: MatheVZ wurde in MatheLV umgetauft. Ob das vorübergehend oder für immer ist, kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, das muss ein Gericht klären.

StudiVZ ist fest davon überzeugt, dass die User mit „VZ“ ihre Online-Community verbinden, und es zu einer Verwechslung kommen könne. Fakt ist aber, dass MatheVZ keine Studenten- oder Schüler-Community ist. Es handelt sich um eine Plattform, auf der Rechenaufgaben, Lösungen und Unterrichtsmaterialien zum Download angeboten werden. Zudem ist die Seite beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) eingetragen, genauso wie FetenVZ und SchwuliVZ.

Doch leider sieht es für die sechs Freiburger Studenten nicht besonders gut aus, denn StudiVZ war vor MatheVZ. Deshalb muss letztlich das Gericht entscheiden, ob es zur Verwechslung der beiden Marken kommen kann. Sollte das der Fall sein, muss das Mini-Projekt MatheVZ dem Multi-Milliarden Konzern weichen …

Netzgeflüster: Karriereknick „dank“ StudiVZ

Dass das Web 2.0 keine Privatsphäre kennt, zeigt eco in seiner Kolumne am Beispiel eines hessischen Jungpolitikers. Seine Mitgliedschaft in sogenannten Spaßgruppen bei StudiVZ hatte für ihn unangenehme Folgen – so das Netzgeflüster im Göttinger Tagblatt.

mmer wieder und immer öfter wird davor gewarnt, im Netz allzu private Spuren zu hinterlassen. Das Internet vergisst eben nichts, und was einmal dort veröffentlich worden ist, lässt sich später nur schwer wieder löschen oder korrigieren. Dennoch leiden viele besonders in Netzwerken wie SchülerVZ oder StudiVZ unter einem ausgewachsenen Offenbarungswahn, verraten also ihre Vorlieben und Neigungen, auch sexuelle, präsentieren in ihren Profilen Fotos, die man eigentlich nur guten Freunden zeigen sollte. Und wenn dann diese Dinge plötzlich von Schlimmfingern böse ausgenutzt werden, ist der Katzenjammer groß.

Genau das musste nun der Jungpolitiker Thomas Müller erfahren, der bisher  Geschäftsführer des CDU-Kreisverbandes Schwalm-Eder und stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Hessen gewesen ist. Und der offenbar einen recht eigenwilligen Humor pflegt, der ihm jetzt zum Verhängnis wurde. Auch Müller ist Mitglied bei StudiVZ und dort bei diversen und äußerst beliebten Spaßgruppen. Doch leider hat er sich die falschen ausgesucht. Gruppen nämlich mit Namen wie „Nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten“, „Krieg ist scheiße, aber der Sound ist geil“, „Brot für die Welt – Fleisch für mich“ oder „Wär’ ich Kreuzritter gewesen, hätten wir Jerusalem noch“. Das ist natürlich lustig gemeint, und wäre wohl auch nicht weiter schlimm, wenn Müller eben nicht ein aufstrebender Politiker wäre. Und als Politiker muss man halt in der Öffentlichkeit besonders vorsichtig sein, auch und gerade wenn es um den privaten Humor geht.

Irgendwie wurde Müllers Mitgliedschaft in diesen vermeintlich kriegerischen Gruppen nämlich bekannt. Und dann war für ihn schnell Schluss mit lustig.  Oder wie es der örtliche CDU-Bundestagsabgeordnete Bernd Siebert in der Lokalpresse formulierte: „Ich kenne solche Internetseiten nicht, aber bei Bezeichnungen wie ,Nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten‘ hat der Spaß schon lange aufgehört.“ Für ihn sei zudem völlig unverständlich, „wie sich ein Mensch mit einer solchen politischen Funktion überhaupt auf solchen Internetseiten tummeln könnte“.

Müller, der nach eigenen Worten in diese Gruppen von irgendwelchen Leuten eingeladen worden ist und sich darüber keine weiteren Gedanken gemacht hat, ist inzwischen seine Parteiposten los. Und hoffentlich um eine Erfahrung reicher: Im Web 2.0 und damit auch in den dazugehörigen verschiedenen Netzwerken gibt es keine Privatsphäre! Und wer sich dort herumtreibt, sollte lieber ganz schön vorsichtig sein. Vor allem wenn er noch Karriere machen möchte. – Mehr dazu findet man hier.